Der Verkaufspreis einer Immobilie muss sorgfältig ermittelt werden.

Das Angebot später nochmals zu korrigieren ist  in den meisten Fällen fatal! Gebrauchtwagen werden in der Regel mit Verhandlungspreisen angeboten. Ein Auto ist – abgesehen vom Pflegezustand – ein völlig vergleichbares Produkt, dessen Marktwert jedermann einzuschätzen vermag.

Eine Immobilie ist jedoch stets ein Unikat. Dass jeder Eigentümer seine Immobilie zum bestmöglichen Preis verkaufen will, ist völlig legitim. Doch sollte der Verkaufspreis vernünftig ermittelt und durchdacht festgelegt werden. Der Spielraum für Berichtigungen ist eng, da die Anzahl von Interessenten viel kleiner ist, als der Laie vermutet. Diese Kaufwilligen beobachten über Wochen und Monate den Anzeigenteil der Tageszeitung und die Angebote im Internet. Sie kennen den Markt ausführlich.

Eine Preissenkung löst deshalb nicht automatisch Kaufbereitschaft aus, sondern weckt vielmehr den Verdacht, dass die Immobilie Probleme mit sich bringt – denn warum sonst sollte der Verkäufer plötzlich mit Rabatt locken?

Lassen Sie den Wert Ihrer Immobilie von einem Fachmann ermitteln. Ein errechneter Wert ist immer besser als geschätzt.

Inserate im Internet & in Tageszeitungen

Werben Sie Ihre Immobilie nicht "kaputt"! Achten Sie auf die inhaltliche Gestaltung und die zielgerichtete Verbreitung Ihrer Anzeigen sowie die Häufigkeit des Erscheinens.

Vorsicht mit Auskünften am Telefon!

Sie sollten telefonisch bei Terminabsprachen mit Interessenten keinerlei Auskunft darüber geben, dass Ihre Immobilie an bestimmten Tagen oder Zeiten leer steht:

Am Samstagmorgen ruft ein Fremder auf Ihr Inserat an und wünscht Informationen zum Immobilienangebot. Sie diskutieren kurz und der Interessent wünscht einen Besichtigungstermin. Während der Terminabsprache ist es für die angeblichen Interessenten nun ganz leicht, festzustellen, an welchen Tagen niemand zu Hause ist.

Zudem sollten Sie keine Unterlagen – insbesondere keine Grundriss-Pläne – an Interessenten verschicken, die Sie noch nicht kennen. Auch mit dieser Methode bekommen wildfremde Menschen Einblick in die Immobilie, erkennen die Raumaufteilung und wissen bereits, wo man leicht einsteigen kann.

Nennen Sie Ihre Adresse nicht am Telefon! Wenn Interessenten sonntags morgens um 8:00 Uhr bei Ihnen klingeln, ist das noch das Harmloseste, was Ihnen passieren kann.

Terminabsprache zur Besichtigung

Machen Sie es dem Interessenten mit Terminen nicht zu einfach und vermeiden Sie die typischen "Kaffee-Besichtigungen", bei denen einige Leute nur sehen wollen, wie andere wohnen.

Neuerdings ist Immobilientourismus eine weit verbreitete Freizeitbeschäftigung für so manchen angeblichen Interessenten.

Besichtigungstermine

Sie wissen nicht, wer Ihre Immobilie besichtigen wird. Erklären Sie nicht die genaue Bedienung einer Alarmanlage oder die Schlüsselmechanismen, falls Sie eine Schließanlage besitzen.

Bei Besichtigungen sollten Sie nicht allein im Haus sein.

Preisverhandlungen sind ganz normal!

Werden Sie misstrauisch, wenn angebliche Interessenten ohne Verhandlungen Ihren Preis akzeptieren. Meistens kommen spätestens beim Notartermin Forderungen auf Sie zu, die Ihr Vermögen in Gefahr bringen. Wenn Sie selber schon den Eindruck haben, dass Ihr Verkaufspreis eher hoch ist, gilt doppelte Vorsicht.

Prüfen Sie die Bonität bevor sie zum Notar fahren. Entgegen landläufiger Ansicht ist der Notar nur für die Beurkundung zuständig, nicht für den Vertragsinhalt und insbesondere nicht für die Bonität des Käufers.

Verkauf

Verkaufen Sie nicht ohne schriftliche Finanzierungszusage der Bank des Käufers! Solange diese nicht vorliegt, sollten Sie unbedingt weiter besichtigen. Sie verlieren sonst unnötig Zeit, falls Ihr Interessent doch absagt.

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